Der Konsum von Cannabis ist weltweit verbreitet und gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch nicht selten entscheiden sich Nutzer, den Konsum zu beenden, sei es aus gesundheitlichen, persönlichen oder beruflichen Gründen. Eine zentrale Frage, die sich dann stellt, ist die nach der Dauer des Cannabis Entzugs. In diesem umfangreichen Beitrag klären wir detailliert darüber auf, wie lange ein Cannabis Entzug dauert, welche Symptome auftreten und wie du diese Zeit bestmöglich bewältigen kannst.
Warum entsteht ein Cannabis Entzug?
Cannabis enthält den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der für das bekannte „High“-Gefühl sorgt. Bei regelmäßigem und intensivem Konsum passt sich der Körper an THC an, indem er eine Toleranz entwickelt. Dies bedeutet, dass zunehmend höhere Dosen benötigt werden, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Wird Cannabis abrupt abgesetzt, reagiert der Körper auf das Fehlen des gewohnten Wirkstoffes. Neurochemische Prozesse im Gehirn geraten aus dem Gleichgewicht, was zu körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen führen kann.
Die Cannabis Entzug Dauer:

Die Dauer des Cannabis Entzugs variiert stark individuell und hängt von Faktoren wie Dauer, Intensität und Häufigkeit des vorherigen Konsums ab. Allgemein erstreckt sich der Entzug über einen Zeitraum von etwa 1 bis 4 Wochen, wobei psychische Symptome durchaus auch länger andauern können.
Phase 1: Akute Entzugsphase (Tag 1-7)
Die erste Woche gilt als die schwierigste Phase, in der akute Symptome auftreten und den Alltag stark beeinträchtigen können. Betroffene berichten häufig von:
- Schlaflosigkeit: Probleme beim Ein- und Durchschlafen sind weit verbreitet.
- Emotionale Instabilität: Reizbarkeit, Wutanfälle oder plötzlich auftretende Traurigkeit können auftreten.
- Körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Schwitzen, Übelkeit, Magenprobleme oder Muskelverspannungen sind nicht ungewöhnlich.
- Appetitverlust: Der Verlust des Hungergefühls kann zu Gewichtsverlust führen.
- Psychische Beschwerden: Verstärkte Ängste, depressive Verstimmungen oder innere Unruhe sind häufig.
In dieser Phase ist es besonders wichtig, ein unterstützendes soziales Netzwerk zu haben und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Phase 2: Subakute Entzugsphase (Woche 2-3)
Nach der ersten intensiven Woche nehmen körperliche Symptome langsam ab, psychische Beschwerden bleiben jedoch oft weiterhin bestehen. Typische Symptome in dieser Phase sind:
- Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten, sich auf alltägliche Aufgaben zu fokussieren, können auftreten.
- Anhaltende Stimmungsschwankungen: Emotionale Höhen und Tiefen bleiben bestehen, auch wenn sie meist weniger extrem sind als in der ersten Phase.
- Verlangsamte Reaktionsfähigkeit: Manche Betroffene fühlen sich geistig verlangsamt oder lethargisch.
- Leichte Ängste oder depressive Verstimmungen: Diese können episodisch auftreten und beeinträchtigen das Wohlbefinden stark.
In dieser Phase helfen geregelte Tagesabläufe und Aktivitäten wie Sport oder Spaziergänge, um Struktur und Ablenkung zu schaffen.
Phase 3: Erholungsphase (Woche 4 und darüber hinaus)
Ab der vierten Woche spüren viele Betroffene eine deutliche Besserung. Dennoch können einige Symptome hartnäckig sein und über Wochen oder sogar Monate hinweg immer wieder auftreten. Häufige Beschwerden in dieser Phase sind:
- Leichte Schlafprobleme: Schlafqualität verbessert sich langsam, bleibt jedoch oft unregelmäßig.
- Vereinzelte Stimmungsschwankungen: Diese treten seltener auf und sind weniger intensiv.
- Psychische Anpassung: Betroffene lernen zunehmend, ohne Cannabis auszukommen und entwickeln neue Strategien, um mit Stress oder Langeweile umzugehen.
Langfristig profitieren viele Menschen von einer psychotherapeutischen Begleitung, um den Lebensstil dauerhaft anzupassen und Rückfälle zu vermeiden.
Faktoren, die die Dauer beeinflussen

Die Dauer des Cannabis Entzugs hängt stark von individuellen Faktoren ab:
- Konsumdauer und Konsumintensität: Je länger und häufiger Cannabis konsumiert wurde, desto ausgeprägter und länger können die Entzugssymptome sein.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Menschen mit guter körperlicher Gesundheit erholen sich oft schneller.
- Psychische Gesundheit: Vorerkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen verlängern oft die Dauer und Intensität des Entzugs.
- Soziales Umfeld und Unterstützung: Eine stabile soziale Umgebung und professionelle Unterstützung können den Entzug erheblich erleichtern und verkürzen.
Tipps, um den Cannabis Entzug zu erleichtern
Es gibt mehrere Strategien, die den Entzug leichter machen:
- Körperliche Aktivität: Sport hilft, Stress abzubauen, fördert besseren Schlaf und verbessert die Stimmung.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung unterstützt die Regeneration des Körpers und mindert Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit.
- Hydratation: Viel trinken hilft dem Körper, Giftstoffe schneller auszuleiten und mildert Kopfschmerzen sowie Müdigkeit.
- Entspannungstechniken: Meditation, Yoga oder Atemübungen lindern Stress und Ängste und verbessern das allgemeine Wohlbefinden.
- Professionelle Hilfe: Psychotherapeuten oder Suchtberatungsstellen können gezielte Unterstützung und praktische Strategien zur Bewältigung bieten.
Gibt es Risiken beim Cannabis Entzug?
Der Cannabis Entzug ist generell ungefährlich, kann jedoch psychisch belastend sein. Besonders bei Personen mit psychischen Vorerkrankungen oder Suchterkrankungen können ernstere Symptome wie starke Angstzustände oder depressive Episoden auftreten. In diesen Fällen ist eine professionelle Begleitung unbedingt empfehlenswert.
Fazit
Die Dauer des Cannabis Entzugs schwankt individuell, bewegt sich jedoch meist im Rahmen von 1 bis 4 Wochen. Mit der richtigen Vorbereitung, professioneller Unterstützung und gesundheitsbewusstem Verhalten lässt sich diese herausfordernde Phase erfolgreich bewältigen. Langfristig verbessert ein erfolgreicher Cannabis Entzug nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit erheblich und führt zu einer gesteigerten Lebensqualität.
