Jeder Cannabisanbauer muss die Signale interpretieren können, die Cannabisblätter aussenden. Wenn Du die Gesundheitsprobleme Deiner Pflanze zügig verstehen und behandeln kannst, wirst Du Dich an robusten Pflanzen und fantastischen Erträgen erfreuen. Hier analysieren wir jedes von den Blätter Deiner Cannabispflanzen signalisierte Problem und bieten ausführliche Lösungsansätze.
Funktionen Von Cannabisblättern
Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, sind die Blätter die entscheidenden Komponenten des Lebenserhaltungssystems einer Cannabispflanze. Das grüne Pigment Chlorophyll ermöglicht den Blättern, als Sonnensegel zu fungieren. Diese Sonnenlicht aufnehmende Funktion ist essenziell für die Photosynthese.
Die Unterseite der Blätter ist mit winzigen Spaltöffnungen (Stomata) bedeckt, mikroskopisch kleinen Löchern, die sich wie eine Tür öffnen und schließen. Kohlenstoffdioxid gelangt hinein, Sauerstoff und Wasser heraus. Die Blätter können auch Nährstoffe aufnehmen, um die Cannabispflanze mit einem als Blattdüngung bekannten Prozess zu ernähren.
Arten Von Cannabisblättern
Es gibt drei Hauptarten von Cannabis. Diese werden häufig offiziell unter dem Namen Cannabis sativa L. zusammengefasst; aus praktischen Gründen hilft es jedoch, Sativa-, Indica- und Ruderalis-Pflanzen zu unterscheiden.
Sativa
Sativa-Blätter sind lang und schmalfingrig, wobei einige bis zu 13 Finger entwickeln. Normalerweise haben Sativa-Pflanzen einen helleren lindgrünen Farbton, der auf relativ wenig Chlorophyll hindeutet. Man nimmt an, dass reduziertes Chlorophyll teilweise für die längere Blütephase von Sativa-Sorten verantwortlich ist.
Indica
Indica-Blätter sind kurz und breit mit typischerweise 7–9 fetten Fingern. Wenn sie zu den heftigeren Indicas von afghanischer Abstammung gehören, sind die Blätter sogar noch größer. Gesunde Indica-Blätter sind durch ihren dunkleren, tieferen Grünton gekennzeichnet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Blätter mehr Chlorophyll enthalten, was den Blütezyklus von Indica-Varietäten beschleunigen soll.
Ruderalis
Ruderalis-Blätter sind recht dünn und entwickeln nur 3–5 schmale Finger. Die meisten Grower beschreiben die Form und Farbe als mit den Blättern von jungen Sativa-Pflanzen vergleichbar. Diese Pflanzen sind allerdings speziell, da sie sich dahingehend entwickelt haben, unabhängig von den Lichtstunden zu blühen.
Fächer- Und Zuckerblätter
Abgesehen von den Blattarten, die Sativa, Indica oder Ruderalis entsprechen, können wir Blätter auch danach differenzieren, wo sie an der Pflanze vorkommen. Die größten Blätter der Cannabispflanze mit der typischen Fingerform werden Fächerblätter genannt. Die anderen Blattarten, die klein und in die Blüten eingebettet sind, werden Zuckerblätter genannt.
Fächerblätter
Fächerblätter sind die größten Blätter, die während der vegetativen Wachstumsphase entstehen. Sie funktionieren wie Sonnensegel und nehmen Licht auf, das sie in Energie für das Pflanzenwachstum umwandeln. Diese Blätter können auch als Notfallspeicher von gewissen Nährstoffen wie Stickstoff dienen. Wenn die Pflanze sie nicht aus dem Boden bekommt, kann sie den Blättern eingelagerte Nährstoffe entziehen. Wenn dies geschieht, werden die Blätter anfangen, gelb zu werden.
Zuckerblätter
Die Zuckerblätter sind in die Blüten eingebettet und ragen aus ihnen heraus. Ihre Oberfläche ist mit einer „Glasur“ aus weißen Trichomen überzogen, die die Inspiration für ihren Namen war. Im Wesentlichen ist die Funktion von Zuckerblättern, den Blüten Struktur zu verleihen, damit sie zusammenbleiben. Zuckerblätter sind reich an Cannabinoiden, können beim Rauchen aber einen herben Geschmack bewirken. Deshalb schneiden Anbauer sie normalerweise von den Blüten.
Was Kann Man Aus Der Anzahl Der Blättchen Ersehen?
Deine Pflanze kann auch über die Anzahl der Blättchen (oder Blattfinger) ihrer Blätter mit Dir kommunizieren. Unter normalen Umständen bringen Cannabisblätter mehr als drei Blättchen hervor.
Die Anzahl kann aufgrund genetischer Unterschiede und des Alters einer Pflanze variieren. Das erste echte Blattpaar bringt nur ein Blättchen hervor und das zweite Paar produziert normalerweise zwei. Ab diesem Punkt entwickelt jedes Blatt üblicherweise jeweils zwischen sieben und neun Blattfingern.
Lichtstress
Unter Lichtstress fangen Cannabispflanzen manchmal an, dreifingrige Blätter zu entwickeln. Ein abrupter Wechsel der Lampenart oder -stärke kann Pflanzen ins Schleudern geraten lassen.
Schwankende Photoperioden
Photoperiodische Pflanzen benötigen eine verlängerte Dunkelphase, um in die Blütephase einzutreten. Indoor neigen Grower dazu, ihre Grow Rooms pro Tag für 12 Stunden in völliger Dunkelheit zu halten. Schon ein kurzes Lichtleck kann bewirken, dass Cannabispflanzen gestresst werden und mit dreifingrigen Blättern reagieren.
Regeneration
Manchmal entscheiden sich Grower dazu, ihre Pflanzen zu regenerieren. Nachdem sie ein paar Buds geerntet haben, zwingen sie ihre Pflanzen für einige Wochen wieder in einen vegetativen Zustand zurück. Dies verursacht bei Cannabispflanzen ein gewisses Maß an Stress. Unter solchen Umständen sind diese merkwürdigen Blätter völlig normal und zu erwarten.
Genetik
Manche Sorten tendieren genetisch dazu, Blätter mit drei Blättchen zu entwickeln. Diese als „Entenfuß“-Sorten bekannten Varietäten sind grundsätzlich nicht ungesund.
Umweltstress
Da Pflanzen empfindlich auf ihre Umgebung reagieren, kann fast jede Variable Stress verursachen, was dazu führt, dass sie dreifingrige Blätter hervorbringen. Veränderungen der Luftfeuchtigkeit, Temperatur und anderer Faktoren können dieses Phänomen ebenfalls entstehen lassen.
Die Anzeichen Von Gesundheitsproblemen Deiner Cannabispflanze Deuten
Was erfahrene Grower von Anfängern unterscheidet, ist die Fähigkeit, ihre Cannabispflanzen zu „lesen“. Die Blätter der Cannabispflanze neigen dazu, dem Gärtner starke Signale zu senden und ihn über die Gesundheit und das Wohlergehen der Pflanze zu informieren. Um Anbauprobleme zügig beheben zu können, ist es für Grower wichtig, zu wissen, wie er die Zeichen deutet. In diesem Abschnitt gehen wir ausführlich auf die verschiedenen Anzeichen von Gesundheitsproblemen ein und bieten detaillierte Lösungen.
Gelbe Cannabisblätter
Sich gelb färbende Blätter sind üblicherweise ein sicheres Anzeichen dafür, dass mit Deiner Cannabispflanze etwas nicht stimmt. Dies kann aus verschiedenen Gründen passieren, darunter:
Überdüngung
Symptome:
- Gelbe oder braune Blattspitzen
- Gelbfärbung breitet sich von den Spitzen auf das gesamte Blatt aus
Ursachen:
- Zu hohe Düngerkonzentrationen
- Verwendung von vorgedüngter Erde in Kombination mit zusätzlicher Düngung
Prävention:
- Halte Dich an angemessene Nährstoffwerte, insbesondere bei jungen Pflanzen und Sämlingen.
- Verwende fertige Erdmischungen mit Vorsicht und beginne erst nach 3-4 Wochen zu düngen.
- Beginne mit einer niedrigeren Dosis als vom Hersteller empfohlen und erhöhe bei Bedarf.
Behandlung:
- Reduziere die Düngermenge und Düngehäufigkeit.
- Spüle Deine Pflanzen mit klarem Wasser, um überschüssige Nährstoffe aus dem Boden zu entfernen.
- Dünge nach dem Spülen mit angemessenen Nährstoffwerten.
Überwässerung
Symptome:
- Gelbe Blätter
- Schlaffe, hängende Pflanze
- Möglicher Schimmel oder Pilzbefall an den Wurzeln
Ursachen:
- Zu häufiges oder zu intensives Gießen
- Unzureichender Wasserabfluss aus den Töpfen
Prävention:
- Gieße nur bei Bedarf und nicht zu viel.
- Erlaube der Erde, zwischen dem Bewässern auszutrocknen.
- Gieße entsprechend der Größe Deiner Pflanzen. Junge Pflanzen benötigen weniger Wasser als große, ausgewachsene Pflanzen.
Behandlung:
- Stelle das Gießen ein und erlaube der Erde, auszutrocknen.
- Passe Deinen Bewässerungsplan an und gieße weniger.
Nährstoffmängel
Symptome:
- Gelbfärbung beginnt an den älteren Blättern
- Fortschreitende Gelbfärbung von den Blättern zur Pflanzenspitze
Ursachen:
- Mangel an essenziellen Nährstoffen, insbesondere Stickstoff
- Falscher pH-Wert des Wassers oder des Bodens
Prävention:
- Achte darauf, adäquate Nährstoffwerte bereitzustellen, die auf die Wachstumsphase Deiner Pflanzen abgestimmt sind.
- Stelle einen korrekten pH-Wert Deiner Wasser-/Nährstofflösung sicher (Erde: 6,0–7,0, Hydrokultur: 5,5–6,5).
Behandlung:
- Verabreiche erforderliche Nährstoffe, wenn ein Mangel auf Unterdüngung beruht.
- Stelle Nährstoffe für eine schnellere Abhilfe durch Blattdüngung zur Verfügung.
- Spüle Deine Pflanzen mit reinem, pH-kontrolliertem Wasser und gib dann angemessene Nährstoffe, falls der Mangel auf einen inkorrekten pH-Wert oder eine Nährstoffsperre zurückzuführen ist.
Schädlinge
Symptome:
- Gelbe Blätter
- Vorhandensein von Insekten oder deren Larven auf den Blättern
- Unregelmäßige Löcher oder Flecken auf den Blättern
Ursachen:
- Befall durch Trauermücken, Milben oder andere Schädlinge
Prävention:
- Beobachte Dein Cannabis aufmerksam, um einen Schädlingsbefall frühzeitig zu entdecken. Nutze eine Lupe oder ein Mikroskop, um die Blätter zu untersuchen.
- Nutze Neemöl oder Schneckenfallen, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu verringern.
- Sterilisiere Deine Erde, wenn Du sie von unbekannten Quellen beziehst.
- Setze nützliche Insekten (Raubmilben, Marienkäfer etc.) ein, um Schädlinge fernzuhalten.
Behandlung:
- Setze Blattdüngung, insektizide Seife und Neemöl ein, um Schädlinge auf natürliche Weise loszuwerden.
- Trauermücken sind ein Zeichen von hoher Luftfeuchtigkeit und Überwässerung. Gieße weniger und erlaube der Erde, auszutrocknen. Bedecke die Erde anschließend mit Sand oder Perlit, um zu verhindern, dass die Trauermücken wiederkommen.
Wurzelfäule
Symptome:
- Gelbe Flecken oder Ränder auf den Blättern
- Zerfallende und welkende Blätter
Ursachen:
- Mangel an Sauerstoff in der Wurzelzone aufgrund von Überwässerung
- Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen im Grow Room
- Kontamination des Anbaubereichs durch schädliche Bakterien und Pilze
Prävention:
- Überwässere Deine Pflanzen nicht.
- Stelle einen adäquaten Abfluss in Deinen Pflanztöpfen sicher.
- Halte die Temperatur in Deinem Grow Room kühl und die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle.
- Halte Deinen Anbaubereich sauber und steril.
Behandlung:
- Topfe die Pflanze in frische Erde um, falls Du in Erde anbaust.
- Versorge die Wurzeln mit Sauerstoff, z.B. durch Zugabe von H₂O₂ zum Wasser.
- Füge Deinem Wasser nützliche Bakterien hinzu.
- Nutze eine stärkere Pumpe, die mehr Sauerstoff liefert, falls Du hydroponisch anbaust.
Schwankungen des pH-Werts
Symptome:
- Gelbe Flecken auf den Blättern, meist in der Mitte der unteren, älteren Blätter
Ursachen:
- Schwankungen des pH-Werts im Wurzelbereich
Prävention:
- Stelle sicher, dass Deine Wasser-/Nährstofflösung den korrekten pH-Wert hat. Für Erde ist der optimale pH-Wert 6,0–7,0, für Hydrokultur 5,5–6,5.
Behandlung:
- Spüle Deine Pflanze mit reinem, pH-kontrolliertem Wasser.
- Sorge nach dem Spülen dafür, dass Deine Wasser-/Nährstofflösung beim Düngen immer den richtigen pH-Wert aufweist.
Blattseptoria
Symptome:
- Gelb-braune Flecken auf den Ober- und Unterseiten von Blättern
Ursachen:
- Sporenverursachte Pilzkrankheit, die in nassen sowie feuchten Bedingungen besonders verbreitet ist
Prävention:
- Kontrolliere die Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerte in Deinem Grow Room.
- Gewährleiste eine gute Luftzirkulation.
- Halte Deinen Grow Room sauber. Entferne tote Blätter und Unkraut, da sie eine Brutstätte für Pilze darstellen.
- Beschneide Deine Pflanzen, um die Luftzirkulation zu verbessern.
- Verwende altes Substrat nicht wieder, da es Pilze und andere Erreger enthalten kann.
Behandlung:
- Entferne infizierte Blätter.
- Trenne infizierte Pflanzen von anderen.
- Verbessere die Luftzirkulation in Deinem Grow Room. Ventilatoren sollten eine sanfte Brise über Deine Pflanzen blasen.
Gewellte Blätter
Die Blätter Deines Cannabis können sich aus einer Vielzahl von Gründen einrollen. Sie könnten sich nach unten oder oben biegen, an den Rändern einrollen oder welken und auf unregelmäßige Weise zerfallen. Dies sind die häufigsten Ursachen für gewellte Blätter:
Hitzestress
Symptome:
- Blätter rollen sich nach oben oder unten
- Trockenheit der Blattränder
Ursachen:
- Zu hohe Temperaturen
- Pflanzen stehen zu nah an den Anbaulampen
Prävention:
- Halte Deine Pflanzen in einem sicheren Abstand zu Deinen Anbaulampen.
- Halte Deine Pflanzen fern von Heizgeräten und anderer elektrischer Ausrüstung in Deinem Grow Room.
- Wenn Du im Freien in einer heißen Umgebung anbaust, sorge dafür, dass Deine Pflanzen vor der Sonne geschützt sind.
Behandlung:
- Erhöhe den Abstand zwischen Deinen Lampen und Pflanzen.
- Nutze kühler laufende Anbaulampen wie LEDs oder Kompaktleuchtstofflampen.
Überwässerung
Symptome:
- Blätter biegen sich in einem Bogen nach unten und machen eine „Adlerkralle“
Ursachen:
- Zu häufiges Gießen
- Unzureichender Wasserabfluss aus den Töpfen
Prävention:
- Gieße nur so viel wie nötig.
- Erlaube der Erde, zwischen dem Wässern auszutrocknen.
- Hebe den Topf an und prüfe sein Gewicht. Gieße nur, wenn der Topf leicht ist.
- Gewährleiste einen guten Abfluss aus dem Topf.
Behandlung:
- Reduziere Deine Wasserverwendung.
- Passe Deinen Gießplan an (sprich: gieße seltener).
Überdüngung
Symptome:
- Brüchige Spitzen an den Blättern
- Blätter rollen sich ein
Ursachen:
- Zu hohe Düngerkonzentrationen
Prävention:
- Sorge dafür, dass Du die Pflanze nur mit der erforderlichen Nährstoffmenge düngst.
- Dünge die Sämlinge und sehr jungen Pflanzen weniger stark als ausgewachsene.
- Gib weniger als die empfohlene Dosis. Weniger ist oft mehr! Beginne mit der Hälfte oder weniger von der vom Hersteller empfohlenen Menge, vor allem, wenn Du autoflowering Sorten und andere kleine Varietäten anbaust.
Behandlung:
- Spüle Deine Pflanzen mit reinem, pH-kontrolliertem Wasser.
- Dünge die Pflanze nach dem Spülen nur mit der erforderlichen Nährstoffmenge.
Kälte
Symptome:
- Blätter rollen sich nach oben oder unten
Ursachen:
- Zu niedrige Temperaturen
Prävention:
- Gewährleiste angemessene Temperaturen in Deinem Grow Room (um die 21°C ist am besten).
- Bleibe bei kälteresistenten Sorten.
Behandlung:
- Nutze eine starke Anbaulampe, um die Temperatur in Deinem Anbaubereich zu erhöhen.
- Versetze Deine Pflanzen nach Möglichkeit an ein Fleckchen, wo sie vor Wind und Wetter besser geschützt sind.
- Installiere ein Heizsystem in Deinem Anbaubereich.
Trocken Und Brüchig
Wenn Deine Pflanze nicht behandelt wird, nachdem ihre Blätter angefangen haben, sich einzurollen, könnten diese trocken und brüchig werden. Dies sind die häufigsten Ursachen:
Hitzestress
Symptome:
- Blätter sind trocken und brüchig
Ursachen:
- Zu hohe Temperaturen
- Zu geringer Abstand zwischen Pflanzen und Anbaulampen
Prävention:
- Nutze anstelle von HID-Beleuchtung LEDs oder Kompaktleuchtstofflampen.
- Wenn Du outdoor anbaust, errichte einen Sonnenschutz für Deine Pflanzen in der heißesten Tageszeit.
- Stelle eine adäquate Luftzirkulation sicher. Indoor solltest Du Ventilatoren installieren.
Behandlung:
- Vergrößere den Abstand Deiner Pflanzen zu Deinen Anbaulampen.
- Senke die Temperaturen in Deinem Anbaubereich.
- Installiere erforderlichenfalls Klimatechnik in Deinem Grow Room.
Lichtbrand
Symptome:
- Weiße oder gebleichte Blätter, die trocken und brüchig werden
Ursachen:
- Zu hohe Lichtintensität
- Zu geringer Abstand zwischen Pflanzen und Lichtquelle
Prävention:
- Halte die Pflanzen in einem sicheren Abstand zu Deinen Anbaulampen.
- Konsultiere den Hersteller bezüglich des empfohlenen Abstands.
Behandlung:
- Reduziere die Lichtintensität (Dimmer).
- Vergrößere den Abstand zwischen Deinen Pflanzen und Anbaulampen.
Überdüngung
Symptome:
- Blätter sind trocken und brüchig, oft beginnend an den Spitzen
Ursachen:
- Zu hohe Düngerkonzentrationen
Prävention:
- Nutze weniger Nährstoffe, besonders, wenn Du autoflowering Pflanzen anbaust. Nutze die Hälfte oder ein Viertel der empfohlenen Dosis.
- Dünge keine Sämlinge. Fange erst an, zu düngen, wenn Deine Pflanze 4–5 echte Cannabisblätter hat oder eine Höhe von 15–20 cm erreicht hat.
- Falls Du vorgedüngte Erde benutzt, dann dünge nicht in den ersten 3–4 Wochen. Nach dieser Zeit kannst Du anfangen, eine niedrige Nährstoffdosis zu geben.
Behandlung:
- Spüle Deine Pflanzen mit reinem, pH-kontrolliertem Wasser.
- Gib adäquate Nährstoffwerte gemäß der Größe und des Alters Deiner Pflanze. Dünge weiter am niedrigen Ende des Spektrums und erhöhe nur bei Bedarf.
Welkende Blätter
Welkende Blätter können genau wie verfärbte und fleckige Blätter viele Ursachen haben. Hier sind die häufigsten Probleme, die Gärtner kennen sollten:
Unterwässerung
Symptome:
- Schlaffe Pflanze mit welkenden Blättern und Zweigen
Ursachen:
- Zu seltenes oder unzureichendes Gießen
Prävention:
- Sorge dafür, dass Deine Pflanzen angemessene Wassermengen bekommen.
- Gieße beim ersten Anzeichen von Welken.
Behandlung:
- Gib ausreichend Wasser, damit das gesamte Substrat gesättigt ist. Warte idealerweise, bis Du etwa 20–25 % Abfluss beobachten kannst.
Windbrand
Symptome:
- Blätter sind trocken und brüchig, meist an den Rändern
Ursachen:
- Starke Winde oder zu starker Luftstrom von Ventilatoren
Prävention:
- Gewährleiste einen adäquaten Abstand zwischen Deinen Pflanzen und den Ventilatoren in Deinem Anbaubereich.
- Betreibe Ventilatoren nicht auf voller Stufe. Eine sanfte Brise ist optimal.
- Wenn Du im Freien anbaust, wähle einen Bereich, wo Deine Pflanze nicht den Elementen ausgesetzt ist.
- Pflanze für natürlichen Schutz neben großen Begleitpflanzen an.
Behandlung:
- Reduziere die Ventilatorgeschwindigkeit oder bewege die Ventilatoren weiter weg von Deinen Pflanzen.
- Falls Du unter freiem Himmel anbaust, errichte einen Windschutz für Deine Pflanzen.
Verticillium-Welke
Symptome:
- Gelbwerden und Schrumpeln der unteren Blätter
- Plötzlich welkende Teile der Pflanze
Ursachen:
- Pilzbefall, der in Erde vorkommt
Prävention:
- Verwende ausschließlich frische und sterile Erde.
- Vermeide heiße und feuchte Bedingungen, da sie Pilzwachstum begünstigen.
- Stelle eine gute Drainage sicher, wenn Du in Erde anbaust.
- Ziehe in Betracht, erdelos anzubauen (Kokosfasern, Hydrokultur, etc.).
Behandlung:
- Entferne infizierte Pflanzen und Erde.
- Separiere gesunde Pflanzen und hoffe, dass sich der Pilz nicht ausbreitet.
Farbige Blätter
Cannabisblätter haben gewöhnlich eine grüne Farbe, die von hellem Lindgrün bis zu tieferen Waldtönen reicht. Manchmal jedoch können sie – abhängig von der Sorte und gewissen Umweltfaktoren – auch andere Farben annehmen. In den meisten Fällen musst Du dir keine Sorgen machen! Diese Farben tragen zur Gesamtattraktivität einer Sorte bei und werden von Cannabiskennern hoch geschätzt.
Stickstofftoxizität
Symptome:
- Sehr dunkelgrüne Blätter
- Blattspitzen können sich nach unten biegen
Ursachen:
- Zu hohe Stickstoffwerte im Dünger, insbesondere während der Blütephase
Prävention:
- Überdünge Dein Cannabis nicht. Behalte gezielt die Stickstoffwerte im Auge.
- Nutze je nach Wachstumsphase (Wachstum, Blüte) Deiner Pflanzen die richtigen Nährstoffe.
Behandlung:
- Reduziere die Nährstoffmenge, die Du Deinen Pflanzen gibst.
- Verwende einen anderen Cannabisdünger mit weniger Stickstoff.
Violette Blätter sind okay
Symptome:
- Rötliche oder violette Färbung der Blätter
Ursachen:
- Genetische Prädisposition oder kältere Nachttemperaturen
Prävention und Behandlung:
- Keine spezifische Prävention notwendig, da dies in der Regel kein Zeichen von Gesundheitsproblemen ist.
Weiße Blätter
Symptome:
- Weiße oder gebleichte Blätter
Ursachen:
- Lichtbrand
- Mehltau
Prävention und Behandlung bei Lichtbrand:
- Halte die Pflanzen in einem sicheren Abstand zu Deinen Anbaulampen.
- Reduziere die Lichtintensität (Dimmer).
- Vergrößere den Abstand zwischen Deinen Pflanzen und Anbaulampen.
Prävention und Behandlung bei Mehltau:
- Halte eine kühle Temperatur in Deinem Grow Room aufrecht.
- Gewährleiste eine gute Luftzirkulation.
- Kontrolliere die Luftfeuchtigkeitswerte, um nasse und feuchte Bedingungen zu vermeiden.
- Halte den Anbaubereich sauber.
- Entferne infizierte Pflanzen und infiziertes Nährmedium.
- Besprühe die Blätter mit zwei Teelöffeln Apfelessig auf 1 Liter Wasser. Alternativ kannst Du 60% Milch und 40% Wasser vermischen, um Deine Pflanzen zu besprühen. Verwende kommerzielle Fungizide nur als letztes Mittel.
Löcher Und Verfärbungen
Falls Du Löcher in den Blättern entdeckst oder unregelmäßige Flecken und Blattverfärbung bemerken solltest, könnten Schädlinge das Problem sein. Ein scharfes Auge wird Dir zusammen mit einer Juwelierlupe helfen, sie zu erkennen, bevor sie mehr Schaden anrichten können.
Blattminiererlarven
Symptome:
- Gelbliche oder weiße Spuren, die der Form eines Wurms gleichen
Prävention:
- Abdeckungen verhindern, dass ausgewachsene Blattminierer an Deine Pflanzen herankommen.
- Klebefallen fangen sie ebenfalls.
Behandlung:
- Wende Neemöl und/oder insektizide Seife auf den betroffenen Bereichen an.
Raupen
Symptome:
- Große Löcher in den Blüten und Blättern
Prävention:
- Besprühe die Pflanzen mit Neemöl.
- Setze parasitische Wespen oder eine Gottesanbeterin ein, um Raupen fernzuhalten.
Behandlung:
- Entferne Raupen per Hand.
- Nutze Bacillus thuringiensis, um Raupen auf natürliche Weise loszuwerden.
Thripse
Symptome:
- Kleine dunkle oder gelbliche Insekten
- Gelbe/weiße Fleckenbildung auf den Blättern
Prävention:
- Besprühe sie mit Neemöl.
Behandlung:
- Insektizide Seife.
Blattläuse
Symptome:
- Gelbfärbung, Fleckenbildung und Sprenkel auf den Blättern
Prävention:
- Besprühe Deine Pflanzen mit Neemöl.
- Führe Marienkäfer ein (sie fressen die Larven).
Behandlung:
- Sprühe insektizide Seife. Wiederhole dies alle 2–3 Tage, bis der Befall unter Kontrolle ist.
Seltsame Muster Und Stellen
Es kann verschiedene andere Gründe geben, warum Cannabisblätter ungewöhnliche Muster anstelle einer gleichmäßigen grünen Farbe zeigen.
Tabakmosaikvirus (TMV)
Symptome:
- Ungewöhnliche Muster und Flecken auf den Blättern
Prävention:
- Halte den Anbaubereich sauber.
- Falls Du Tabak rauchst, wasche Deine Hände, bevor Du Deinen Grow Room betrittst. Wechsle möglichst auch Deine Schuhe und Kleidung.
Behandlung:
- Wirf infizierte Pflanzen und Samen weg.
- Desinfiziere Deinen gesamten Anbaubereich mitsamt aller Ausrüstung (einschließlich Töpfen).
- Starte in einer sauberen und desinfizierten Umgebung einen neuen Grow.
Mutation
Symptome:
- Ungewöhnliche Formen oder Farben der Blätter
Prävention und Behandlung:
- Vermeide schlechte Genetik. Beziehe Deine Cannabissamen von einer verlässlichen Quelle.
- Vermeide es, Deine Pflanzen zu beanspruchen (übertriebene Hitze und zu viel Licht, Rekultivierung, Schädlinge, raue Bedingungen).
- Baue in einer kontrollierten Umgebung an, um den Pflanzenstress einzuschränken.
Durch das genaue Beobachten und rechtzeitige Eingreifen können viele Probleme im Cannabisanbau vermieden oder schnell behoben werden. Die Kenntnis der Signale, die Deine Pflanzen senden, und die entsprechenden Maßnahmen helfen Dir dabei, gesunde und ertragreiche Pflanzen zu züchten.
Was Kann Die Blattfarbe Über Den THC- Und CBD-Gehalt Aussagen?
Interessanterweise können uns Farbe und Form von Cannabisblättern auch über die Arten von Cannabinoiden informieren, die von den entsprechenden Pflanzen produziert werden. Forschungsergebnisse zeigen, dass hellere Grüntöne und dünnere Blättchen auf einen höheren CBD-Gehalt hinweisen, während dickere Blättchen und dunklere Grüntöne auf einen höheren THC-Gehalt schließen lassen. Diese visuellen Marker können als vorläufiges Mittel dienen, um den Unterschied zwischen chemischen Sorten vor der Durchführung einer chemischen Analyse zu identifizieren.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Blattfarbe und Cannabinoid-Gehalt
Eine umfassende Studie, die in der Fachzeitschrift HortScience veröffentlicht wurde, untersuchte die visuellen Variationen bei einundzwanzig verschiedenen Cannabissorten. Ziel der Studie war es, einen Zusammenhang zwischen den äußerlichen Merkmalen der Pflanzen und ihrem chemischen Profil zu finden. Insgesamt identifizierten und maßen die Forscher dreißig Variationen während der Vegetations- und Blütephase sowie während der Ernte.
Nachdem die Pflanzen nach ihrem Aussehen kategorisiert wurden, führten die Forscher eine chemische Analyse durch, um den Gehalt an THC und CBD zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigten eine konsistente Korrelation zwischen dem Aussehen der Pflanzen und ihrem Cannabinoid-Gehalt.
Pflanzen mit hohem CBD-Gehalt
Pflanzen mit einem hohen CBD-Gehalt wiesen hellgrüne Farbtöne auf und besaßen dünnere Blättchen. Diese Pflanzen hatten auch eine höhere Anzahl von primären und sekundären Zacken, die sich entlang der Ränder der Blättchen befanden. Darüber hinaus waren die Trichome dieser Pflanzen dichter und harziger, was auf eine erhöhte Produktion von Harzdrüsen hindeutet. Interessanterweise zeigten diese Pflanzen auch eine erhöhte Resistenz gegen den Pilz Botrytis cinerea, ein häufiges Pflanzenpathogen.
Pflanzen mit mäßigem CBD- und THC-Gehalt
Pflanzen, die moderate Mengen an CBD und THC enthielten, zeigten ebenfalls spezifische visuelle Merkmale. Diese Pflanzen entwickelten tiefgrüne Farbtöne und mittelbreite Blättchen. Sie hatten eine moderate Anzahl von primären und sekundären Zacken und weniger dichte sowie weniger harzige Trichome im Vergleich zu den CBD-reichen Pflanzen. Diese Pflanzen zeigten auch eine geringere Resistenz gegen Botrytis cinerea.
Pflanzen mit hohem THC-Gehalt
Pflanzen mit einem hohen THC-Gehalt hatten dunkelgrüne Blätter und breite Blättchen. Diese Pflanzen wiesen dichte und stark harzige Trichome auf, was auf eine hohe Produktion von THC-haltigem Harz hinweist. Im Gegensatz zu den CBD-reichen Pflanzen waren diese Pflanzen anfälliger für Botrytis cinerea.
Bedeutung der visuellen Marker für den Anbau
Diese visuellen Marker bieten Cannabisanbauern wertvolle Hinweise auf das potenzielle Cannabinoidprofil ihrer Pflanzen. Durch die Beobachtung der Blattfarbe und -form können Grower frühzeitig Rückschlüsse auf den THC- oder CBD-Gehalt ihrer Pflanzen ziehen und entsprechende Anbauentscheidungen treffen. Dies kann besonders nützlich sein, wenn keine sofortigen chemischen Analysen zur Verfügung stehen.
Praktische Anwendung im Anbau
Das Verständnis der visuellen Marker kann Anbauern helfen, ihre Pflanzen gezielt zu pflegen und zu optimieren. Beispielsweise könnten Grower, die an einer hohen CBD-Produktion interessiert sind, Sorten auswählen und kultivieren, die die charakteristischen hellgrünen und dünnen Blättchen aufweisen. Umgekehrt könnten diejenigen, die einen hohen THC-Gehalt anstreben, Pflanzen mit dunkelgrünen, breiten Blättchen bevorzugen.
Fazit
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass das Verständnis und die Fähigkeit, die Signale von Cannabisblätter zu deuten, entscheidend für einen erfolgreichen Anbau sind. Ob es sich um Nährstoffmängel, Schädlingsbefälle oder Umweltstress handelt, die richtige Diagnose und Behandlung führen zu gesünderen Pflanzen und höheren Erträgen. Die Kenntnis der visuellen Marker für THC- und CBD-Gehalt kann Growern dabei helfen, ihre Anbaustrategien zu verfeinern und die gewünschten Cannabinoidprofile zu erreichen.
Durch die Kombination von visueller Beobachtung und wissenschaftlicher Analyse können Anbauer ihre Pflanzen besser verstehen und deren Potenzial maximieren. Dieses Wissen trägt nicht nur zu einer höheren Qualität der Ernte bei, sondern fördert auch eine nachhaltige und effiziente Anbaupraxis.
Dieser Beitrag wurde zur Verfügung gestellt von www.cia-tv.eu