In der Welt des Pflanzenanbaus konzentrieren sich viele Grower auf das, was über der Erde passiert – dichte Blätter, kräftige Stängel und natürlich fette Buds. Doch die wahre Magie beginnt im Verborgenen: in der Erde, bei der Wurzelpflege! Gesunde Wurzeln sind der Schlüssel zu üppigen Pflanzen und maximalen Erträgen.
Warum? Ganz einfach: Starke Wurzeln nehmen mehr Wasser und Nährstoffe auf, fördern das Wachstum und erhöhen die Widerstandskraft der Pflanze gegen Stress. Doch wie kannst du sicherstellen, dass deine Wurzeln in Bestform sind? Hier kommen zwei einfache, aber effektive Tricks!
1. Sauerstoff für die Wurzeln – die Grundlage für Wachstum
Wurzeln haben zwei Hauptaufgaben: Sie versorgen die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen und verankern sie im Boden. Doch ein entscheidender Faktor, den viele übersehen, ist die Sauerstoffzufuhr. Ohne ausreichend Sauerstoff können die Wurzeln nicht richtig atmen, was das Wachstum verlangsamt und Krankheiten begünstigt.
Warum ist Sauerstoff für Wurzeln so wichtig?
Pflanzenwurzeln betreiben Zellatmung – genau wie wir Menschen. Sie benötigen Sauerstoff, um aus gespeicherten Kohlenhydraten Energie zu gewinnen. Ist die Sauerstoffzufuhr unzureichend, verlangsamt sich dieser Prozess, und die Wurzeln können nicht mehr effizient arbeiten.
❌ Folgen von Sauerstoffmangel:
- Die Pflanze wächst langsamer oder zeigt Anzeichen von Stress.
- Wurzelfäule kann entstehen, da sich anaerobe Bakterien und Pilze in sauerstoffarmen Umgebungen vermehren.
- Die Pflanze nimmt weniger Wasser und Nährstoffe auf, was zu Nährstoffmängeln führt.
- Die Wurzeln werden schwach und können sich nicht mehr gesund verzweigen.
✔ Vorteile einer optimalen Sauerstoffversorgung:
- Stärkere und dickere Wurzeln, die sich tief ins Substrat ausbreiten.
- Höhere Nährstoff- und Wasseraufnahme, was zu kräftigerem Wachstum führt.
- Weniger Krankheitsanfälligkeit, da schädliche Bakterien und Pilze unterbunden werden.
- Eine widerstandsfähigere Pflanze mit höheren Erträgen.
Wie verbessert man die Sauerstoffzufuhr für Wurzeln?
Es gibt mehrere Methoden, um den Wurzeln genügend Sauerstoff bereitzustellen. Die wichtigsten Faktoren sind das richtige Pflanzgefäß, ein gut durchlüftetes Substrat und eine angepasste Bewässerung.
1. Das richtige Pflanzgefäß wählen
Das Pflanzgefäß hat einen großen Einfluss darauf, wie viel Sauerstoff die Wurzeln erhalten. Klassische Plastiktöpfe haben oft den Nachteil, dass sie Wasser stauen und wenig Luftzirkulation ermöglichen. Bessere Alternativen sind:
a) Stofftöpfe (Smart Pots, Air Pots, Root Pouches)
Vorteile:
✔ Hoch atmungsaktiv, fördert die Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln.
✔ Verhindert Wurzelspiralen durch Air Pruning – die Wurzeln sterben an der Luft ab und verzweigen sich stärker.
✔ Bessere Drainage, kein Wasserstau.
✔ Fördert ein dichteres und gesünderes Wurzelsystem.
Nachteile:
❌ Müssen häufiger gegossen werden, da sie schneller austrocknen.
❌ Können auf unebenen Flächen durchlässig sein (Wasser tritt an den Seiten aus).
b) Töpfe mit zusätzlichen Drainagelöchern
Wer keine Stofftöpfe nutzen möchte, kann auch klassische Töpfe mit zusätzlichen Löchern verbessern. Mehr Drainagelöcher am Boden und an den Seiten fördern die Belüftung und verhindern Staunässe.
Profi-Tipp: Wenn du bereits herkömmliche Plastiktöpfe nutzt, kannst du selbst einige Löcher an den Seiten hinzufügen, um die Sauerstoffzufuhr zu verbessern!
c) Hydroponik-Systeme für maximale Sauerstoffzufuhr
Bei hydroponischen Systemen wie Deep Water Culture (DWC) oder Aeroponik hängen die Wurzeln in einer nährstoffreichen Lösung, die aktiv mit Sauerstoff angereichert wird.
Vorteile:
✔ Maximale Sauerstoffzufuhr für das Wurzelsystem.
✔ Extrem schnelles Wachstum durch optimale Nährstoffversorgung.
✔ Kein Risiko für Wurzelfäule, wenn die Sauerstoffversorgung korrekt gesteuert wird.
Nachteile:
❌ Höhere Anfangsinvestition.
❌ Erfordert technisches Know-how und kontinuierliche Überwachung.
2. Das Substrat richtig auflockern
Ein verdichtetes Substrat kann Sauerstoffmangel verursachen, da Luftkanäle fehlen und Wasser nicht richtig abfließen kann. Deshalb ist es wichtig, die Erde locker zu halten und mit durchlässigen Materialien zu verbessern.
Beste Zusätze für eine bessere Belüftung:
✔ Perlit:
Ein leichtes, poröses Vulkangestein, das die Erde auflockert und Luftkanäle schafft. Besonders gut für schwere, dichte Erden geeignet.
Empfohlenes Mischverhältnis: 20-30 % Perlit zur Erde hinzufügen.
✔ Kokosfasern:
Halten die Erde luftig und speichern gleichzeitig Feuchtigkeit, ohne Staunässe zu verursachen.
Empfohlenes Mischverhältnis: 30-50 % Kokosfasern in die Erde mischen.
✔ Vermiculit:
Speichert Wasser und lockert die Erde ähnlich wie Perlit auf, fördert aber zusätzlich die Feuchtigkeitsspeicherung.
Ideal für sandige Substrate, die schnell austrocknen.
✔ Blähton (Hydrokultur-Kugeln):
Ideal für den Boden von Pflanzgefäßen, um eine bessere Drainage zu erreichen.
✔ Wurzelaktivierende Pilze (Mykorrhiza):
Diese nützlichen Pilze bilden ein Netzwerk um die Wurzeln herum und helfen bei der Sauerstoff- und Nährstoffaufnahme.
3. Richtiges Gießen für eine optimale Sauerstoffzufuhr
Auch das Gießverhalten beeinflusst, wie viel Sauerstoff die Wurzeln erhalten. Ein zu nasses Substrat verdrängt die Luft und fördert Fäulnisprozesse.
Die richtige Gießstrategie:
Trocknungszyklen einhalten: Lass die oberste Erdschicht leicht antrocknen, bevor du erneut gießt. Das zwingt die Pflanze, nach Wasser zu suchen und tiefer zu wurzeln.
Langsames Gießen bevorzugen: So kann das Substrat das Wasser gleichmäßig aufnehmen, anstatt es sofort durchlaufen zu lassen.
Drainage sicherstellen: Verwende ein Substrat, das Wasser gut ableitet, damit es sich nicht im Wurzelbereich staut.
Zeichen für Überwässerung:
- Hängende Blätter, obwohl die Erde feucht ist.
- Fauliger Geruch aus der Erde.
- Gelbliche Verfärbungen der unteren Blätter.
Zeichen für Sauerstoffmangel:
- Langsames Wachstum, trotz ausreichender Nährstoffe.
- Wurzeln sehen dunkel oder matschig aus.
- Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
4. Sauerstoffanreicherung im Wasser für Hydro-Grower
Wer Hydroponik betreibt oder organische Düngelösungen nutzt, kann den Sauerstoffgehalt im Wasser direkt erhöhen.
✔ Luftsteine & Aquariumpumpen: Eine einfache Methode, um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Besonders wichtig in DWC-Systemen.
✔ Temperatur beachten: Sauerstoffgehalt im Wasser nimmt bei Temperaturen über 22°C ab. Ideal sind 18-20°C.
✔ H2O2 (Wasserstoffperoxid) nutzen: In geringen Mengen kann es das Wasser mit zusätzlichem Sauerstoff anreichern und gleichzeitig Keime abtöten.
Wenn du deine Wurzeln mit genügend Sauerstoff versorgst, wirst du mit kräftigen Pflanzen, gesunden Blüten und einer stabileren Ernte belohnt. Ob durch luftige Substrate, die richtigen Töpfe oder ein angepasstes Gießverhalten – kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen!

2. Richtiges Gießen – weniger ist mehr!
Gießen ist eine der wichtigsten, aber auch am häufigsten falsch gemachten Aufgaben beim Pflanzenanbau. Viele Grower machen den Fehler, zu oft oder zu oberflächlich zu gießen. Das führt dazu, dass die Wurzeln sich nicht tief genug ausbreiten, die Pflanze anfälliger für Stress wird und sogar Krankheiten entstehen können.
Ein durchdachtes Gießverhalten sorgt hingegen dafür, dass die Wurzeln sich optimal entwickeln und die Pflanze gesund bleibt. Die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit ist entscheidend für starke Wurzeln und damit für maximale Erträge.
1. Warum ist richtiges Gießen so wichtig?
Wurzeln brauchen Wasser – aber sie brauchen auch Sauerstoff. Wenn das Substrat dauerhaft nass ist, verdrängt das Wasser die Luft aus dem Boden, was zu Sauerstoffmangel führt. Die Folge: Die Wurzeln können nicht mehr atmen, und das Wachstum der Pflanze wird massiv beeinträchtigt.
❌ Folgen von falschem Gießen:
- Zu häufiges Gießen führt zu Sauerstoffmangel und Wurzelfäule.
- Zu oberflächliches Gießen verhindert tiefes Wurzelwachstum und macht die Pflanze anfälliger für Trockenstress.
- Unregelmäßige Wassergaben können zu Nährstoffmängeln oder -blockaden führen.
- Staunässe zieht Schädlinge wie Trauermücken an.
✔ Vorteile des richtigen Gießverhaltens:
- Die Wurzeln wachsen tiefer und werden kräftiger.
- Die Pflanze wird resistenter gegenüber Trockenheit und Hitzestress.
- Die Nährstoffaufnahme wird verbessert.
- Das Risiko von Krankheiten und Schädlingen wird minimiert.
2. Die richtige Gießstrategie – So geht’s richtig!
Viele Grower gießen entweder zu oft oder zu wenig – die richtige Methode liegt irgendwo dazwischen. Das Ziel ist, die Pflanze in Zyklen von Feuchtigkeit und leichter Trockenheit zu halten.
a) Tiefgründig gießen statt oft und wenig
Ein häufiger Fehler ist es, die Pflanze jeden Tag mit kleinen Mengen Wasser zu versorgen. Das führt dazu, dass sich die Wurzeln nur im oberen Bereich des Substrats ausbreiten. Wird das Wasser jedoch tief in die Erde eingearbeitet, werden die Wurzeln dazu angeregt, nach unten zu wachsen – was die Pflanze stabiler und robuster macht.
✔ Besser: Gieße seltener, aber durchdringend.
✔ Trocknungsphasen zulassen: Die Erde sollte zwischen den Gießvorgängen im oberen Bereich leicht antrocknen.
Profi-Tipp: Stecke deinen Finger ca. 2-3 cm tief in die Erde – wenn es dort noch feucht ist, brauchst du nicht gießen!
b) Gießmenge anpassen – Wieviel Wasser ist richtig?
Wie viel Wasser deine Pflanze benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab:
Größe der Pflanze – Je größer sie ist, desto mehr Wasser benötigt sie.
Topfgröße und Substrat – Größere Töpfe brauchen mehr Wasser, luftige Substrate trocknen schneller aus.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur – In heißen, trockenen Bedingungen verdunstet Wasser schneller.
Faustregel: Gieße so viel, bis das Wasser leicht aus den Drainagelöchern austritt.
c) Wurzelwachstum durch kontrollierte Trockenphasen fördern
Indem du der Pflanze erlaubst, zwischen den Gießvorgängen leicht auszutrocknen, regst du das Wurzelwachstum an.
Vorteil: Die Wurzeln müssen sich tiefer ins Substrat ausdehnen, um Wasser zu finden. Dadurch wächst die Pflanze robuster und widerstandsfähiger.
Wichtiger Hinweis: Die Erde sollte aber niemals komplett austrocknen, da dies die Mikroorganismen im Boden schädigen kann!
d) Die richtige Tageszeit zum Gießen
Die Uhrzeit, zu der du gießt, kann ebenfalls einen großen Einfluss haben.
✔ Morgens gießen (optimal):
- Die Pflanze hat den ganzen Tag Zeit, das Wasser zu nutzen.
- Überschüssige Feuchtigkeit kann verdunsten, was Schimmel vorbeugt.
- Nährstoffe werden effektiver aufgenommen.
❌ Abends gießen (nur in Ausnahmefällen):
- Die Feuchtigkeit bleibt über Nacht im Substrat, was Schimmel und Pilzkrankheiten fördern kann.
- Wenn es nachts kalt wird, kann das Wasser in der Erde abkühlen und die Wurzeln schädigen.
e) Gießtechnik – Gleichmäßig und langsam gießen
Viele machen den Fehler, Wasser schnell auf das Substrat zu kippen. Doch wenn man zu schnell gießt, läuft das Wasser an den Seiten des Topfes herunter, ohne richtig aufgenommen zu werden.
✔ Besser:
- Langsam und gleichmäßig gießen, damit das Substrat das Wasser richtig aufnimmt.
- Falls Wasser zu schnell durchläuft, in Etappen gießen: Warte einige Minuten zwischen den Gießvorgängen, damit die Erde das Wasser besser aufnehmen kann.
3. Anzeichen für falsches Gießen
Erkenne frühzeitig, ob du zu viel oder zu wenig gießt.
Anzeichen für Überwässerung:
❌ Hängende Blätter, obwohl das Substrat feucht ist.
❌ Fauliger Geruch aus der Erde (Hinweis auf Wurzelfäule).
❌ Langsames Wachstum, trotz ausreichend Nährstoffen.
❌ Gelbliche oder abfallende Blätter, besonders an den unteren Teilen der Pflanze.
❌ Kleine, braune Flecken auf den Blättern (Hinweis auf Sauerstoffmangel der Wurzeln).
Lösung: Gießfrequenz reduzieren, Substrat besser belüften (z. B. mit Perlit), für bessere Drainage sorgen.
Anzeichen für Unterwässerung:
❌ Blätter hängen kraftlos nach unten.
❌ Blätter wirken dünn und „papierartig“.
❌ Das Substrat fühlt sich staubtrocken an und löst sich von den Topfwänden.
❌ Die Pflanze wächst langsamer und zeigt Symptome von Nährstoffmangel.
Lösung: Tiefgründig gießen, Substratstruktur verbessern, Luftfeuchtigkeit im Raum kontrollieren.
4. Qualität und Temperatur des Wassers beachten
Nicht nur das „Wie“ und „Wann“ des Gießens sind entscheidend – auch die Qualität des Wassers spielt eine große Rolle!
✔ Chlor im Leitungswasser reduzieren: Lasse das Wasser mindestens 24 Stunden stehen, bevor du gießt, damit sich Chlor verflüchtigt.
✔ Optimale Wassertemperatur: 18-22°C – Kaltes Wasser kann Wurzelschäden verursachen, warmes Wasser fördert Algenwachstum.
✔ pH-Wert anpassen: Die meisten Pflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5, um Nährstoffe optimal aufzunehmen.
Tipp: Wer in Regionen mit hartem Wasser lebt, kann einen Wasserfilter oder eine Umkehrosmoseanlage nutzen, um die Wasserqualität zu verbessern.
Richtiges Gießen ist eine Kunst, die viele Grower erst mit Erfahrung meistern. Wer seine Pflanzen zu oft gießt, kann ihnen genauso schaden wie jemand, der sie vertrocknen lässt. Der Schlüssel liegt in einem durchdachten Gießrhythmus, der die Wurzeln dazu anregt, sich tief auszubreiten und gesund zu bleiben.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
✅ Selten, aber tiefgründig gießen.
✅ Trockenphasen zulassen, um das Wurzelwachstum zu fördern.
✅ Morgens gießen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
✅ Gleichmäßig und langsam gießen, damit das Substrat das Wasser gut aufnimmt.
✅ Wasserqualität und pH-Wert beachten.
Wer diese Regeln befolgt, wird mit kräftigen Pflanzen und einer erfolgreichen Ernte belohnt!

3. Wurzelstimulatoren für ein gesundes Wachstum
Ein starkes Wurzelsystem ist die Basis für gesunde Pflanzen und eine ertragreiche Ernte. Neben der richtigen Sauerstoffversorgung und einem optimalen Gießverhalten können Wurzelstimulatoren eine entscheidende Rolle spielen. Diese speziellen Zusätze fördern das Wurzelwachstum, verbessern die Nährstoffaufnahme und stärken die Widerstandsfähigkeit der Pflanze.
Ob organische oder mineralische Wurzelstimulatoren – die richtige Wahl kann das Wachstum deiner Pflanzen enorm verbessern. Doch welche Produkte gibt es, wie wirken sie, und wann sollten sie eingesetzt werden?
1. Was sind Wurzelstimulatoren und wie wirken sie?
Wurzelstimulatoren enthalten spezielle Wirkstoffe, die das Wachstum der Wurzeln beschleunigen und optimieren. Sie helfen den Pflanzen, schneller ein starkes Wurzelsystem aufzubauen, was insbesondere in den ersten Wochen nach der Keimung oder nach dem Umtopfen wichtig ist.
Die Hauptfunktionen von Wurzelstimulatoren:
✔ Förderung des Wurzelwachstums: Pflanzen bilden mehr Wurzelmasse und feine Haarwurzeln, wodurch sie mehr Nährstoffe aufnehmen können.
✔ Stärkung der Widerstandskraft: Robuste Wurzeln sind weniger anfällig für Krankheiten, Trockenheit und andere Stressfaktoren.
✔ Beschleunigte Erholung nach dem Umtopfen: Minimiert den „Transplantationsschock“ und hilft der Pflanze, sich schneller zu erholen.
✔ Verbesserung der Bodenbiologie: Organische Wurzelstimulatoren enthalten oft nützliche Mikroorganismen, die das Wachstum der Pflanze fördern.
Wusstest du? Die meisten Wurzelstimulatoren funktionieren am besten in den ersten drei bis vier Wochen nach der Keimung, da die Wurzelbildung in dieser Zeit am stärksten ist.
2. Die wichtigsten Arten von Wurzelstimulatoren
Es gibt verschiedene Arten von Wurzelstimulatoren, die sich in ihrer Zusammensetzung und Wirkung unterscheiden. Sie lassen sich grob in organische und mineralische Produkte unterteilen.
a) Organische Wurzelstimulatoren – Natürlich und effektiv
Organische Wurzelstimulatoren basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Mikroorganismen, Pflanzenextrakten oder Huminsäuren. Sie fördern nicht nur das Wurzelwachstum, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und die allgemeine Pflanzengesundheit.
Die besten organischen Wurzelstimulatoren:
✔ Mykorrhiza-Pilze – Nützliche Pilze, die eine Symbiose mit den Wurzeln eingehen und die Nährstoffaufnahme verbessern.
✔ Huminsäuren & Fulvosäuren – Organische Säuren, die die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und das Wurzelwachstum stimulieren.
✔ Algenextrakte (Kelp, Seegras) – Reich an natürlichen Pflanzenhormonen, die das Wurzelwachstum fördern und die Pflanze widerstandsfähiger machen.
✔ Aminosäuren & Enzyme – Unterstützen den Stoffwechsel der Pflanze und sorgen für eine bessere Wurzelbildung.
Vorteile organischer Wurzelstimulatoren:
✅ Verbessern die Bodenqualität und fördern das Mikrobiom.
✅ Schonend für die Pflanze und umweltfreundlich.
✅ Fördern ein natürliches, nachhaltiges Wachstum.
Nachteile:
❌ Wirken oft langsamer als mineralische Produkte.
❌ Können teurer sein als synthetische Alternativen.
b) Mineralische Wurzelstimulatoren – Schnell und wirkungsvoll
Mineralische (synthetische) Wurzelstimulatoren enthalten spezielle Nährstoffe und Wachstumsförderer in konzentrierter Form. Diese Produkte sind ideal für eine schnelle Wurzelentwicklung, vor allem in Hydrokulturen oder erdelosen Anbausystemen.
Typische Inhaltsstoffe mineralischer Wurzelstimulatoren:
✔ Phosphor & Kalium (PK-Dünger) – Wichtige Makronährstoffe, die das Wurzelwachstum unterstützen.
✔ Vitamin B1 (Thiamin) – Fördert die Zellteilung und beschleunigt das Wurzelwachstum.
✔ Hormonelle Wachstumsregulatoren (z. B. Auxine) – Künstliche Pflanzenhormone, die gezielt das Wurzelwachstum anregen.
Vorteile mineralischer Wurzelstimulatoren:
✅ Schnellere Wirkung als organische Alternativen.
✅ Ideal für Hydrokulturen und Indoor-Anbau.
✅ Präzise Dosierung möglich.
Nachteile:
❌ Können das Bodenleben nicht verbessern.
❌ Risiko der Überdüngung bei falscher Anwendung.
❌ Nicht für den ökologischen Anbau geeignet.
3. Wann und wie werden Wurzelstimulatoren eingesetzt?
a) Richtiger Zeitpunkt für den Einsatz
Keimlingsphase (erste 3-4 Wochen):
- Besonders wichtig für einen guten Start – hilft der Pflanze, schnell ein starkes Wurzelsystem zu entwickeln.
- Mykorrhiza-Pilze, Huminsäuren und Algenextrakte sind hier besonders effektiv.
Nach dem Umtopfen:
- Reduziert den Stress und sorgt dafür, dass sich die Pflanze schneller an die neue Umgebung gewöhnt.
- Vitamin B1, Fulvosäuren oder spezielle Transplantationsstimulatoren sind empfehlenswert.
Während der vegetativen Wachstumsphase:
- Unterstützt die Pflanze, wenn sie in kurzer Zeit viel Biomasse aufbauen muss.
- Hier sind Algenextrakte, PK-Dünger und Aminosäuren sinnvoll.
Vor der Blütephase:
- In den ersten Wochen der Blüte ist ein starkes Wurzelsystem essenziell, um später große Buds zu versorgen.
- Huminsäuren und Phosphorhaltige Wurzelstimulatoren können hier helfen.
b) Richtige Anwendung von Wurzelstimulatoren
Dosierung beachten:
- Zu viel kann schädlich sein! Besonders synthetische Wurzelstimulatoren können bei Überdosierung das Wachstum hemmen.
- Bei organischen Produkten ist eine leichte Überdosierung meist unproblematisch.
Mit dem Gießwasser vermengen:
- Die meisten Wurzelstimulatoren werden mit Wasser verdünnt und direkt ins Substrat gegossen.
- Bei Hydrokulturen können sie direkt ins Nährstoffreservoir gegeben werden.
Direkt auf die Wurzeln auftragen:
- Einige Produkte, wie Mykorrhiza-Pilze, werden direkt in das Pflanzloch oder auf die Wurzeln gestreut.
Blattdüngung für schnellere Aufnahme:
- Einige Wurzelstimulatoren (z. B. Algenextrakte) können auch als Blattspray verwendet werden, um die Aufnahme zu beschleunigen.
Ein gesunder Wurzelapparat ist die Basis für eine ertragreiche Ernte. Wurzelstimulatoren helfen, die Wurzeln zu stärken, Stress zu reduzieren und die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen zu verbessern.
4. Qualität und Temperatur des Wassers beachten
Wasser ist die Lebensgrundlage jeder Pflanze – doch nicht jedes Wasser ist gleich gut geeignet. Die Qualität und Temperatur des Wassers haben einen direkten Einfluss auf das Wurzelwachstum, die Nährstoffaufnahme und die allgemeine Pflanzengesundheit.
Viele Grower unterschätzen die Bedeutung von Wasserparametern wie pH-Wert, Härtegrad und Temperatur. Ein falscher pH-Wert kann beispielsweise dazu führen, dass die Wurzeln wichtige Nährstoffe nicht aufnehmen können, während zu kaltes Wasser das Wachstum verlangsamt. Wer das volle Potenzial seiner Pflanzen ausschöpfen will, sollte daher besonders auf die Wasserqualität achten.
1. Warum ist Wasserqualität so wichtig?
Pflanzenwurzeln nehmen Wasser nicht nur zur Hydratation auf, sondern auch als Transportmittel für gelöste Nährstoffe. Die Zusammensetzung des Wassers beeinflusst direkt, wie effizient die Pflanze mit Mineralien versorgt wird.
❌ Folgen schlechter Wasserqualität:
- Nährstoffmangel oder -blockaden durch falschen pH-Wert oder hohe Salzkonzentrationen.
- Wurzelstress durch zu kaltes oder heißes Wasser.
- Schäden an der Bodenbiologie, besonders bei Verwendung von chlorhaltigem Leitungswasser.
- Ablagerungen im Substrat, die langfristig das Wachstum behindern.
✔ Vorteile einer optimierten Wasserqualität:
- Maximale Nährstoffaufnahme durch korrekten pH-Wert und angepasste Mineralstoffkonzentration.
- Gesunde Wurzeln durch eine stabile Wasserzusammensetzung.
- Effiziente Düngung, da alle Nährstoffe gut löslich und verfügbar sind.
2. Der richtige pH-Wert für optimales Wachstum
Der pH-Wert des Wassers bestimmt, wie gut Nährstoffe von den Wurzeln aufgenommen werden können. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann zu Nährstoffblockaden führen – selbst wenn ausreichend Dünger vorhanden ist.
Optimale pH-Werte für verschiedene Anbausysteme:
✔ Erde: 6,0 – 6,5 (leicht sauer)
✔ Kokossubstrat: 5,8 – 6,2
✔ Hydrokultur: 5,5 – 6,0
Warum ist der pH-Wert so entscheidend?
- Bei einem pH-Wert über 7,0 werden Phosphor, Eisen und andere Spurenelemente schlechter aufgenommen.
- Bei einem zu niedrigen pH-Wert unter 5,5 können Kalzium und Magnesium blockiert werden.
- Eine pH-Abweichung kann Mangelerscheinungen hervorrufen, obwohl genügend Nährstoffe im Substrat vorhanden sind.
Wie messe und korrigiere ich den pH-Wert?
✔ Messgeräte: Ein digitales pH-Messgerät oder Teststreifen sind notwendig, um den pH-Wert regelmäßig zu kontrollieren.
✔ pH-Wert senken: Mit pH-Down (Phosphorsäure oder Zitronensäure).
✔ pH-Wert erhöhen: Mit pH-Up (Kaliumhydroxid oder Natron).
Profi-Tipp: Falls du organisch anbaust, helfen Huminsäuren und Mykorrhiza-Pilze, den pH-Wert im Substrat zu stabilisieren.
3. Wasserhärte und EC-Wert – die Bedeutung der Mineralienkonzentration
Nicht nur der pH-Wert, sondern auch die Wasserhärte und der elektrische Leitwert (EC-Wert) spielen eine große Rolle.
a) Wasserhärte (Calcium- und Magnesiumgehalt)
Hartes Wasser enthält hohe Mengen an Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg), was für das Wachstum wichtig ist – aber in zu hohen Konzentrationen Probleme verursachen kann.
✔ Weiches Wasser (< 8° dH / 150 ppm): Kann Nährstoffmangel verursachen, da Kalzium und Magnesium fehlen.
✔ Mittleres Wasser (8-15° dH / 150-300 ppm): Optimal für den Anbau.
✔ Hartes Wasser (> 15° dH / 300 ppm): Kann Ablagerungen im Substrat verursachen und Nährstoffblockaden auslösen.
Lösung für zu hartes Wasser:
- Wasser durch einen Umkehrosmose-Filter reinigen.
- Einen Calcium-Magnesium-Zusatz verwenden, falls das gefilterte Wasser zu wenig Mineralien enthält.
b) EC-Wert – Konzentration der Nährstoffe im Wasser
Der EC-Wert (elektrische Leitfähigkeit) zeigt, wie viele gelöste Salze im Wasser vorhanden sind.
✔ Optimale EC-Werte für den Anbau:
- Junge Pflanzen/Keimlinge: 0,4 – 0,8 mS/cm
- Wachstumsphase: 1,0 – 1,6 mS/cm
- Blütephase: 1,8 – 2,4 mS/cm
Zu hoher EC-Wert? Wasser verdünnen oder eine Spülung mit reinem Wasser durchführen, um überschüssige Salze aus dem Substrat zu entfernen.
4. Wassertemperatur – der versteckte Wachstumsfaktor
Die Temperatur des Wassers hat einen direkten Einfluss auf die Nährstoffaufnahme und den Sauerstoffgehalt.
✔ Optimale Wassertemperatur: 18 – 22°C
❌ Zu kaltes Wasser (<15°C):
- Verlangsamt das Wurzelwachstum.
- Reduziert die Fähigkeit der Wurzeln, Nährstoffe aufzunehmen.
- Kann Wurzelstress verursachen.
❌ Zu warmes Wasser (>24°C):
- Enthält weniger gelösten Sauerstoff – was Wurzelfäule begünstigen kann.
- Fördert das Wachstum schädlicher Mikroorganismen.
- Kann zu Algenbildung in Bewässerungssystemen führen.
Lösung:
- Im Sommer: Kaltes Wasser in einem geschlossenen Behälter auf Raumtemperatur bringen.
- Im Winter: Gießwasser leicht auf 20°C anwärmen, bevor es verwendet wird.
5. Weitere Tipps für eine optimale Wasserqualität
✔ Chlor aus Leitungswasser entfernen:
- Leitungswasser mindestens 24 Stunden in einem offenen Behälter stehen lassen, damit Chlor verdunstet.
- Alternativ: Wasserfilter oder Umkehrosmose-Anlage verwenden.
✔ Regenwasser nutzen:
- Regenwasser ist weich und hat einen niedrigen EC-Wert – ideal für den Anbau.
- Achtung: Sollte vor der Nutzung auf Schadstoffe überprüft werden.
✔ Sauerstoffgehalt im Wasser erhöhen:
- Ein Luftstein oder eine Aquariumpumpe kann das Wasser mit Sauerstoff anreichern, was das Wurzelwachstum verbessert.
- Besonders wichtig in Hydrokulturen oder bei automatischen Bewässerungssystemen.
Fazit zur Wurzelpflege: Starke Wurzeln = Fette Buds!
Die Wurzeln sind das Herzstück jeder Pflanze. Wenn du ihnen die richtige Pflege gibst, wirst du mit kräftigen, gesunden Pflanzen und einer fetten Ernte belohnt.
Zusammenfassung der wichtigsten Tipps:
✅ Stofftöpfe oder gut drainierte Gefäße nutzen.
✅ Substrat mit Perlit oder Kokosfasern auflockern.
✅ Seltener, aber tiefgründig gießen.
✅ Wurzelstimulatoren für optimalen Start nutzen.
✅ Wassertemperatur im optimalen Bereich halten.
Wenn du diese Tipps beachtest, wirst du schnell merken, wie sich deine Pflanzen in voller Pracht entfalten – von der Wurzel bis zur Spitze!
Abonniert doch mal den neuen Kanal von CIA-TV. Der alte wurde nach einem Hackerangriff deaktiviert!